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Dieser Schmerz ist nicht meiner

Heute ist mittlerweile gut belegt, dass wir über die Interaktion zwischen Eltern und Kind eine Menge an unsere Kinder und nachfolgende Generationen weitergeben. Das können beispielsweise bestimmte Weltanschauungen, ein Lebensgefühl, Schuld, Scham, Ängste aber auch schwere seelische Verletzungen sein, die nicht verarbeitet wurden.⁠⁠. Die nachfolgende Generation erlebt dann belastende Gefühle, die nicht zur eigenen Lebenssituation passen oder psychische und körperliche Symptome, die denen der traumatisierten Eltern ähneln. Alles ohne, dass sie das (traumatische) Erlebnis selbst aktiv miterlebt haben oder gar von diesen Erlebnissen wissen.⁠⁠

Das Phänomen ist heute als “transgenerationale Weitergabe” bekannt, zu der immer mehr Forschung betrieben wird. Viele spannende Studien werden im Buch “Dieser Schmerz ist nicht meiner” vorgestellt und mit Fallgeschichten aus der Praxis ergänzt. Neben den theoretischen Grundlagen bietet das Buch eine Reihe an Reflexionsfragen, die du dir als Leser:in zu deiner eigenen Familiengeschichte fragen kannst. Hinzu kommen praktische Übungen, um transgenerationalen Traumata auf die Spur zu kommen, z.B. eine Anleitung zur Erstellung eines Genogramms oder zur Entdeckung deines eigenen Schlüsselthemas in der Familiengeschichte.

Etwas gestört hat mich die Ansicht des Autors, dass für Heilung bzw. die Verhinderung der transgenerationalen Weitergabe von Schmerz und Leid eine Versöhnung mit den eigenen Eltern erforderlich sein soll. Dies wäre zwar wünschenswert und ist sicher gesundheitsfördernd, jedoch nicht für jeden Menschen möglich. Erst recht nicht, wenn in der Interaktion schwere Traumatisierungen stattgefunden haben.

Dennoch eine klare Kaufempfehlung!

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